Zweitältester Geraer Fußball-Schiedsrichter feierte Schnapszahl-Jubiläum
Wenn man mit 77 Jahren in coronafreien Zeiten noch regelmäßig auf den Fußballplätzen in Gera und Umgebung steht, um Fußballspiele nicht als Zuschauer, sondern als Schiedsrichter oder –Assistent zu begutachten, verdient das allerhöchsten Respekt. Diesen verdient sich derzeit Bernd Behling von OTG 1902 Gera, der in der vergangenen Woche den Schnapszahl-Geburtstag feierte. In über 40 Jahren Schiedsrichtertätigkeit leitete der Funktionär, der auch über den selben Zeitraum hinweg Übungsleiter bei den BSG`n Modedruck, Elektronik, Carl Zeiss und Metall, später OTG 1902, war, fast 1800 Partien. Zur Schiedsrichterei kam er nach seiner „Laufbahn“ als Spieler bei Dynamo und Einheit Gera sowie Dynamo Rudolstadt, da ihm der Bedarf an Schiedsrichtern zu Ohren kam. 1973 absolvierte er unter dem blutjungen Zwötzener Matthias Müller, gerade 70 geworden, in einem Wochenlehrgang die Schiedsrichterausbildung. Erstes Spiel war dann die 2. Kreisklasse-Begegnung BSG Chemie Roschütz II – BSG Kraftverkehr Gera II. Nachdem er einen Bezirksklasse-Lehrgang an der Sportschule Greiz erfolgreich abschloss, leitete Bernd zehn Jahre Partien dieser Spielklasse und stand in der Bezirksliga, damals dritthöchste Spielklasse, an der Seite. Manch ein guter Schiedsrichter hat in über 30 Jahren aktiver Zeit nicht ein einziges Pokalendspiel leiten dürfen, Behling gleich zwei. BSG Wismut Gera IV gegen BSG Fortschritt und Liebschwitz und BSG Sero Langenberg gegen WSG Wismut Bieblach II waren die Höhepunkte. Ein weiterer war ein Auftritt einer Eisenbahner-Auswahl Frankreichs, die in einem freundschaftlichen Vergleich bei Fortschritt Münchenbernsdorf antrat, wo er als SR-Assistent fungierte. Immer an der Seite des Familienvaters stand Ehefrau Inge, mit der er 51 Jahre verheiratet ist, und die die Hobbys ihres Mannes, wozu auch Staffelleiter-Funktionen gehörten, stets unterstützte. Mit 77 ist Bernd Behling der zweitälteste aktive Schiedsrichter nach Karl-Heinz Biel, hat aber aufgrund einer im Vorjahr noch nicht ganz überstandenen Krankheit ein gesundheitliches Handicap zu tragen, dass die Hochachtung vor dem Schiedsrichter-Oldie nur noch größer werden lässt.
–M.M.-
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